Der Umgang mit Krisenfällen stellt Schulen oft vor große Herausforderungen, da Krisen per se unvorhersehbare Situationen sind, für die keine sofort abrufbaren Verhaltensroutinen vorliegen. Sie gehen daher mit Handlungsunsicherheit und meist auch mit einer erhöhten Emotionalität einher. Schulische Krisensituationen sind vielfältig: ein Schüler wird bei einem Autounfall tödlich verletzt, eine Lehrkraft verstirbt plötzlich während des Schulvormittags, eine Schülerin suizidiert sich, ein Schüler kündigt eine Gewalttat an, etc. In diesen akuten Situationen sind Schulleitungen und Mitglieder der schulischen Krisenteams dafür verantwortlich, adäquate Schritte der Krisenintervention einzuleiten. Ebenso gehört Prävention zu den Aufgaben eines schulischen Krisenteams. Die hier angebotenen Fortbildungsmodule zur Qualifizierung schulischer Krisenteams sollen Mitgliedern der schulischen Krisenteams in diesen komplexen Situationen eine größere Handlungssicherheit vermitteln. Entsprechend werden sowohl theoretische Grundlagen vermittelt (Rollen und Aufgaben eines schulischen Krisenteams, Vorstellung von Ablaufplänen, Informationsmanagement etc.) als auch das praktische Vorgehen anhand einzelner Fallbeispiele geübt. Die drei angebotenen Module haben inhaltlich unterschiedliche Schwerpunkte und können unabhängig voneinander besucht werden.

• Modul 1:
Grundmodul Qualifizierung schulischer Krisenteams
• Modul 2:
Bedrohungsmanagement
• Modul 3:
Umgang mit Tod und Trauer
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Anmeldung als Tandem (zwei Personen aus dem jeweiligen Krisenteam einer Schule).
Die Fortbildungen sind nicht auf eine spezifische Schulform ausgerichtet, so dass teilnehmende Personen aus allen Schulformen willkommen sind. Die Fortbildungen werden in Präsenz durchgeführt.

Die Teilnehmenden sollen Fertigkeiten in den verschiedenen Bereichen des Krisenmanagements entwickeln:
• Kennenlernen von Möglichkeiten und Aufgaben in der Prävention
• Kennenlernen von Aufgaben und Rollen innerhalb eines schulischen Krisenteams und Grundüberlegungen zur sinnvollen Verteilung dieser Zuständigkeiten in der Schule
• Organisationskompetenz von Abläufen in einer akuten Krisensituation
• Klärung und Organisation von Kommunikationswegen in der Krise
• Ermittlung und Unterstützung der von einer Krisensituation betroffenen Personen
• Theoretische Konzepte und Handlungsempfehlungen im Umgang mit Trauerreaktionen
• Kennenlernen und Einbezug wichtiger Netzwerke: Das Unterstützungsangebot des Schulpsychologischen Kriseninterventionsteams (SKIT) sowie Angebote und Möglichkeiten externer Unterstützungssysteme

SSA Lahn-Dill-Kreis/LK Limburg-Weilburg
Dr. Michael Jung
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